Tag 4 - von Bamberg nach Sesslach - 26. August 2020
Bamberg ist der Knaller. Überall Brücklein und alte Fassaden. Die Kirchen sind spitze, Dom und alles. Alle Transportwege sind gekopfsteingepflastert. Die Altstadt ist bestes Premium.
Ich stelle fest, Bamberg eignet sich hervorragend als Heimat, falls ihr noch eine sucht. In der weiteren Umgebung ist noch Platz, und zwar jede Menge. Die Idylle ist hier perfekt eingebuchtet. Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden und allerbeste Verkehrsanbindung. Du kannst dich hier vom Main treiben lassen und landest in der Nordsee oder du steigst hier in einen Kahn des Main-Donau-Kanals und lässt dich zum Schwarzen Meer durchschleusen. Diesen Kanal hat der bayrische Übervater Franz Joseph Strauß seinem Volk geschenkt und das alles startet hier in Bamberg. Auf diesem Kanal fährt zwar fast keiner, aber wenn so ein Oberhäuptling einen Triumphbogen sich bauen lässt, fragt auch keiner nach dem Nutzwert.
Ich stelle fest, Bamberg eignet sich hervorragend als Heimat, falls ihr noch eine sucht. In der weiteren Umgebung ist noch Platz, und zwar jede Menge. Die Idylle ist hier perfekt eingebuchtet. Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden und allerbeste Verkehrsanbindung. Du kannst dich hier vom Main treiben lassen und landest in der Nordsee oder du steigst hier in einen Kahn des Main-Donau-Kanals und lässt dich zum Schwarzen Meer durchschleusen. Diesen Kanal hat der bayrische Übervater Franz Joseph Strauß seinem Volk geschenkt und das alles startet hier in Bamberg. Auf diesem Kanal fährt zwar fast keiner, aber wenn so ein Oberhäuptling einen Triumphbogen sich bauen lässt, fragt auch keiner nach dem Nutzwert.
Es geht wieder am Main entlang, zur Abwechslung mal stromabwärts. Weder der Fluss noch meine Routenplanung sind besonders zielorientiert, also geht es gemeinsam nach Norden.
Schlimmer als Kälte und Regen ist richtig starker Wind. Heute meldet die Wetterapp Sturmwarnung und was mir so ins Gesicht bläst, ist kein Rückenwind. Schon in Bamberg hatte ich kurz Atemstillstand, weil mein Fahrrad nicht an der Stelle stand, an der ich es abgeschlossen hatte. Der Wind hatte es einige Meter weiter auf die Seite gelegt. Aber alles heil.
Schlimmer als Kälte und Regen ist richtig starker Wind. Heute meldet die Wetterapp Sturmwarnung und was mir so ins Gesicht bläst, ist kein Rückenwind. Schon in Bamberg hatte ich kurz Atemstillstand, weil mein Fahrrad nicht an der Stelle stand, an der ich es abgeschlossen hatte. Der Wind hatte es einige Meter weiter auf die Seite gelegt. Aber alles heil.
Ab Zeil verlasse ich den Main und die Touristenströme. Fränkische Wälder und mittelalterliche Dörfer wie Königsberg liegen auf dem Weg. Dünn besiedelt und ich finde gar keine Einkaufsmöglichkeit. Sesslach ist für heute das Ziel. Das ist Mittelalter komplett und wird wohl häufiger als Filmkulisse verwendet. Doch mein Interesse liegt erstmal darin, etwas Essbares aufzutreiben. Aber zuallerst auf den Campingplatz vor Ort. Zeltaufbauen ist bei dem Wind ist ein Geduldsspiel. Irgendetwas einfach ablegen geht nicht. Wird einfach weggeweht. Das ausgebreitete Zelt muss ich zuerst an allen Ecken mit Häringen befestigen, bevor ich die Alustangen einfädeln kann. Wäsche aufhängen ist absolut unmöglich. Die Akkus darf ich bei den Zeltnachbarn laden.
Alle Restaurants sind geschlossen, aber ein Biergarten hat dann doch offen und ich muss mir nicht den letzten Müsliriegel portionieren. Es gibt gegrillten Haxen und hausgemachtes Bier.
Alle Restaurants sind geschlossen, aber ein Biergarten hat dann doch offen und ich muss mir nicht den letzten Müsliriegel portionieren. Es gibt gegrillten Haxen und hausgemachtes Bier.
Tag 5 - Thüringer Wald - 27. August 2020
Wind macht müde und so hatte ich einen komatösen 9-Stunden Premiumschlaf. Die Sonne holt mich aus den Daunen. Zum Frühstück gibt’s Coburg. Auch hübsch, Marktplatz, Schloss, alles da. Ich habe heute nicht so viele Kilometer vor mir, also geht’s hoch zum Wahrzeichen der Stadt, zur Burg. Wenn schon, dann auch die Innenbesichtigung. 24 Räume mit alten Porzellanfigürchen und Schießgewehren. Was man halt so macht als Touri. Ich bin auch konfirmiert, weil man das so macht als Bevölkerungsteilnehmer in einer ordentlichen Familie.
Weiter geht’s betulich und beschaulich durch den Thüringer Wald.
Die nächste Perle ist Kronau, ordnungsgemäß mit Burg. Veste heißt das hier. Das Museum bewahre ich mir für den nächsten Besuch auf. Es gibt Cappuccino auf der Burgterrasse.
Die nächste Perle ist Kronau, ordnungsgemäß mit Burg. Veste heißt das hier. Das Museum bewahre ich mir für den nächsten Besuch auf. Es gibt Cappuccino auf der Burgterrasse.
Der Nachteil einer peniblen Urlaubsplanung ist, dass auch das meiste wirklich klappt. Aber wirklich interessante Erlebnisse habe ich, wenn ich irgendwie feststecke. Meine Routenplanung endete vor einem Bauernhof, links steil der Berg, rechts der Fluss. Mein Navi will mitten durch das Gehöft. Ich muss mich da irgendwie bemerkbar machen, dass ich über das Grundstück darf und durch das Tor. Hallo, Hallo: Ich bekomme nette Reisetipps und ein Bier angeboten.
Thüringen ist richtig schön zum Radeln. Es ist bergiger, mehr abgelegene Schotterstrecken. Ich habe heute noch volle Abendsonne auf einem 20km Höhenweg zu meinem Zeltplatz in Stadtsteinach. Das war ja wirklich perfektes Wetter die gesamten 5 Tage bisher, der Wetterbericht ist nicht so optimistisch. Viel Regen, keine 20 Grad mehr. Und das für die gesamte nächste Woche. Und dazu geht's morgen ins Fichtelgebirge auf 800m Höhe. Das Zelt habe ich für heute gut abgespannt und die Regensachen nach oben in den Pack Taschen. Wird schon.
Tag 6 - von Bayreuth ins Fichtelgebirge - 28. August 2020
Im Schlafsack ist es sehr gemütlich, aufs Zeltdach prasselt der Regen. Eine Weile hoffe ich, dass es einfach so aufhört. Hilft nichts, ich schmeiße mich ins volle Ornat: Regenjacke, Regenhose, Regenüberschuhe. Das hilft auch etwas gegen die Kälte. 18 Grad soll es heute geben, und das im August.
Ich wollte eigentlich 9:00 Uhr die 25 km nach Bayreuth geradelt sein. Das Ziel ist das Markgräfliche Opernhaus. Der Weg zieht sich aber komplett auf steinigen Waldwegen und der Regen lässt auch alles etwas mühsamer werden. Ich hatte das Opernhaus exakt ins Navi gegeben und finde es trotzdem nur durch Nachfragen. Ein kleines Schild am Eingang erklärt, dass es sich hier um ein UNESCO Weltkulturerbe handelt. Ich habe richtig Glück und bekomme als letzter noch eine Karte für die gleich startende Führung. Zuerst müssen wir 20 Personen noch in einem kleinen Zimmer mit Anweisungen zum anständigen Benehmen versehen werden. Im Opernhaus selber gibt’s dann wieder Mindestabstände wegen Corona. Wir setzten uns auf die zugewiesenen Plätze und verlassen diese 30min später in Richtung Ausgang. Die Audioguides wurden wegen Corona eingerichtet statt einer persönlichen Führung, in anderen Museen wurde diese aus den gleichen Gründen abgeschafft. Ich frage den Maestro, ob ich für ein Foto kurz auf die Bühne darf. Ich darf.
Also das kann man sich echt anschauen. Üppigste Ziselierungen, barockestes Geschnitzte. Das ist schon auch eindrucksvoll.
Also das kann man sich echt anschauen. Üppigste Ziselierungen, barockestes Geschnitzte. Das ist schon auch eindrucksvoll.
Es geht von der Kultur wieder in die Natur, die Sonne kommt raus und ich strampele die steilen Wege ins Fichtelgebirge hoch. Beim nächsten Datenabgleich mit meiner Regenapp wird klar: ich habe noch 30min bis es schütten wird und noch 10km bis zum Zeltplatz im 800 m Höhe. Also Planänderung: schnell auf die Asphaltstraße und im Spezial-Turbo-Modus des E-Bike mit Tempo 40km/h den Berg hoch. Dann stehe ich in der Rezeption und es geht einfach nicht voran. Schließlich kann ich das Rad trocken abstellen, das Zelt aber mit dem ersten Regenguss aufbauen.
Gegen Abend hört der Regen auf. Ich habe in Bayreuth noch eine ordentliche Portion Bauchspeck gekauft und ergänze das Mahl mit einem dunklen Bier aus dem Campingshop. So bewaffnet geht's einmal um den nahe gelegenen Fichtelsee. Mein Ernährunsberater macht zeitgleich mit mir Urlaub und ich sündige, was in den Bauch passt. Ich habe auch eine 5er Packung Snickers, die ja nur zweimal im Jahr verschämt nachts von der Tanke hole. Bei größter Not.